Bohrständer: fast freihändig zu präzisen Bohrergebnissen

Passionierte Heim- und Handwerker kennen das Problem: Beim Bohren von vertikalen Löchern bleibt, insbesondere im Falle von Werkstücken aus harten Materialien, oftmals die Präzision auf der Strecke. Wer sein Werkstatt-Repertoire nicht unbedingt mit einer speziellen Tisch- oder Säulenbohrmaschine aufstocken möchte, dem empfiehlt sich alternativ die Anschaffung eines Bohrständers. Wir klären auf, welche Bohrständer es für Bohrmaschinen gibt und worauf Sie beim Kauf der Bohrhilfen achten sollten.

Was genau sind Bohrständer und wer zieht Nutzen aus ihnen?

Bohrständer sind Haltekonstruktionen für Bohrmaschinen. Sie bestehen in aller Regel aus einem Standfuß, der auf einer Werkbank befestigt oder gestellt wird, und einem Einspann- beziehungsweise Haltemechanismus.

Die Bohrhilfe kommt zum größten Teil im privaten Bereich zur Anwendung – und zwar immer dann, wenn sich bereits eine Bohrmaschine in der Werkstattausstattung befindet. Lohnenswert sind Bohrständer beispielsweise beim Zusammenbau von Möbeln und für Serienbohrungen.

Bohrständer oder Tischbohrmaschine: Ist das nicht dasselbe?

Grundsätzlich erfüllen Bohrständer und Tischbohrmaschinen ein und dieselbe Funktion: Sie dienen als Halterung für die Bohrmaschine und sorgen dafür, dass Sie als Anwender:in diese bei der Arbeit nicht in beiden Händen halten müssen. Der kleine aber feine Unterschied besteht jedoch darin, dass eine Tisch- beziehungsweise Säulenbohrmaschine eine Einheit aus Bohrmaschine und Halterung bildet – sprich: Die Bohrmaschine ist im Bohrständer integriert.

Im Gegensatz dazu handelt es sich beim Bohrständer lediglich um eine Vorrichtung, in welche Ihre bereits vorhandene Bohrmaschine eingespannt wird. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Sie die Wahl haben, Ihre Bohrmaschine entweder im klassischen Sinne oder eben in Verbindung mit der Halterung zu nutzen. Darüber hinaus haben Sie grundsätzlich die Möglichkeit, Bohrständer für Akkuschrauber in Gebrauch zu nehmen.

Wenn Sie sich fragen, ob sich nun eine Tischbohrmaschine oder ein Bohrständer besser für Ihre individuellen Anforderungen eignet, helfen wir Ihnen mit den folgenden Vor- und Nachteilen von Bohrständern weiter:

Vorteile:

präzise Bohrungen ohne den Einsatz beider Hände durchführbar
einfaches Handling
Kraftaufwand hält sich auch beim Bohren in harten Materialien in Grenzen
viele Bohrmaschinen für Bohrständer geeignet
gut für Serienbohrungen

Nachteile:

begrenzte Stabilität bei minderwertigen Bohrständern
feste Bohrständer generieren nicht beliebig viel Hub

Welche Bohrständer-Varianten gibt es?

Bohrständer für Handbohrmaschinen lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen: den mobilen und den festen Bohrständern. Mobile Bohrständer für Akkuschrauber und Bohrmaschinen haben den Vorteil, dass sie örtlich unabhängiger einsetzbar sind. Sie möchten Ihre Bohrmaschine samt Ständer dort nutzen, wo sie gerade benötigt wird? Dann ist eine mobile Ausführung empfehlenswert. Bei Bohren in härtere Materialien kommt das Konstrukt allerdings häufig an seine Grenzen und die Präzision lässt nach. Der feste Bohrständer punktet hingegen mit hoher Stabilität, hat jedoch seinen festen Platz in der Werkstatt. Er nimmt es gleichwohl mit so gut wie allen Materialien auf und beschert Anwender:innen ein Maximum an Sicherheit.

Diese Kriterien sollten in den Kauf eines Bohrständers miteinfließen

Bohrständer gehören zum Verkaufsprogramm aller namhaften sowie weniger bekannten Hersteller. Um das passende Modell für Ihre individuellen Bedürfnisse aus dieser riesigen Auswahl herauszufiltern, sollten Sie sich vor dem Kauf einige wichtige Frage stellen.

Welche Art Bohrständer soll es sein?

Entscheiden Sie in diesem Zusammenhang, ob die Stabilität für Sie an erster Stelle steht oder Sie den Bohrständer mobil einsetzen möchten. Auch das zu bearbeitende Material spielt eine wichtige Rolle. Mobile Bohrständer sind optimal für Holzbohrungen geeignet. Standgeräte haben hingegen keine Probleme mit Stein oder Metall.

Welche Bohrmaschine für Bohrständer?

Ob Ihre Bohrmaschine mit dem Bohrständer kompatibel ist, entnehmen Sie in der Regel dem Handbuch ihrer Maschine. Alternativ können Sie das Bohrfutter ausmessen und es mit der Aufnahme des Bohrständers abgleichen.

Welcher Bohrhub wird benötigt?

Mit dem Bohrhub ist der Wert gemeint, der angibt, wie tief Sie mit Ihrer Bohrmaschine bohren können, wenn sich diese im Bohrständer befindet.

Welche Bohrungen sind möglich?

Abgesehen von den klassischen vertikalen Bohrlöchern, bieten viele Bohrständer die Möglichkeit, Quer- und Winkelbohrungen zu generieren. Achten Sie diesbezüglich auf entsprechende Einstellungsoptionen.

Wie schwer darf der Bohrständer sein?

Diese Frage ist prinzipiell nur dann interessant, wenn Sie sich für einen mobilen Bohrständer entscheiden. Feste Bohrständer werden im Normalfall einmal installiert und verbleiben anschließend an Ort und Stelle.

Wie hochwertig ist die Verarbeitung?

Gefahrloses Arbeiten mit einem Bohrständer ist das A und O. Stellen Sie sicher, dass der von Ihnen ausgewählte Bohrständer über eine robuste und gerade Grundplatte verfügt, dass die Halterung kein Spiel aufweist und dass der Hubmechanismus leichtgängig ist.